Klaus v. Welser. Das private Weltbild.

Wie geht der private Mensch damit um, wenn er sich und sein Bild vom Menschen in den Inszenierungen von Politik und Medien nicht wiederfindet? Seine Lebensentscheidungen fällt er nicht in der Welt der Moderatoren und Modelle, sondern aufgrund einer sehr persönlichen Kultur. Für die Wahl eines Geschäfts- oder des Lebenspartners oder die Berufswahl sind persönliche Intuition und privates Weltbild ausschlag­gebend, z. B. physiognomische Einschätzung und Geschmacksfragen. Vielleicht auch für Krieg und Frieden. Ist dies der blinde Fleck einer Öffentlichkeit, die Perpetuum mobile spielt, oder ignoriert die Gesellschaft Teile der Wirklichkeit wie zu Zeiten der Kopernikanischen Wende? Es ist die Kehrseite des Pluralismus, daß Lebenserfahrung und Menschenkenntnis individuell verarbeitet werden. Eine Entscheidungskunde für handlungsbezogene Interpretation fehlt. Wie kann gegenüber dem Medienstaat ein privates Weltbild artikuliert und behauptet werden?

 

Private Veranstaltung, Teilnahme nur nach Anmeldung möglich

Di., 25. April 2006 im Kaufmanns-Casino, München